Die Zeichnerin und Autorin Marie Marcks ist 1922 in Berlin geboren und lebt heute in Heidelberg.2 Während der Schulzeit lernte sie Zeichnen und Schrift bei ihrer Mutter, die eine private Kunstschule leitete.3 In ihrem autobiographischen Werk Marie, es brennt! (1985) zeigt sie sich als kleines Mädchen, das seiner Mutter bei der Arbeit am Zeichentisch zuschaut.4
Am selben Tisch arbeitet Marie Marcks noch heute.5
Von 1942 bis 1944 studierte sie dann Architektur.6 Seit den 60er Jahren erscheinen ihre Zeichnungen regelmäßig in deutschen Zeitungen und Zeitschriften.7 Sie hat auch Plakate gezeichnet und über zwanzig Bücher veröffentlicht, die in der deutschsprachigen Welt sehr beliebt sind.8
Die Themen, für die Marie Marcks bei ihren Lesern besonders bekannt ist, spiegeln ihr Leben als Ehefrau und Mutter von fünf Kindern wider.9 In ihrer Kunst geht es fast immer um die Rollen von Männern und Frauen in der Gesellschaft, ihre ambivalenten Gefühle in der Ehe, die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern und auch um die alltäglichen Frustrationen, mit denen Frauen zu Hause und in der Arbeitswelt konfrontiert werden.10 Eine zwischen Familie und Karriere hin- und hergerissene Frau zeigt z.B. die folgende Zeichnung:11 (siehe Buch!)
Ein altes Klischee sagt, die Frau solle sich nur um Kinder, Küche und Kirche kümmern.12 Über diese traditionelle Rolle der Frau macht sich Marie Marcks im nächsten Cartoon lustig.13 Hier schützt eine Frau ihren Mann vor den lauten Kindern, damit er “arbeiten” kann:14 (siehe Buch)
Es sieht aus, als ob diese beiden Frauen sich von ihren Familienpflichten nicht befreien könnten.15 Aber es mag sein, dass in Zukunft Mädchen diese Rolle nicht mehr akzeptieren werden, wie die nächste Bilderfolge zeigt.16 (siehe Buch)
Dass manche Männer wegen ihrer Vorurteile gar nicht merken, was Frauen schon leisten können, zeigt diese letzte Zeichnung:17 (siehe Buch)
Im Grundgesetz der BRD (Artikel 3) steht zwar, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleichberechtigt seien.18 Aber wie sieht es in Wirklichkeit aus?19 Manche berufstätigen Frauen müssen sich noch allein um den ganzen Haushalt kümmern, obwohl sie oft den gleichen Arbeitstag haben wie ihre Ehemänner.20 Jeder durch so viele verschiedene Pflichten gestresste Mensch wird natürlich frustriert.21
Mit kritischem Blick durchleuchtet Marie Marcks diese Situation mit ihren Cartoons.22 Mit ihren Karikaturen blickt sie skeptisch, aber witzig auf das Leben der modernen Frau.23 Ihre Zeichnungen sind wohl immer autobiographisch, denn jede bietet ein Stück ihrer persönlichen Emanzipationsgeschichte.24